Minusio

Am 1. Oktober 1931 traf Stefan George in Minusio ein. Er sollte das Bauerndorf bei Locarno nur noch für wenige Monate verlassen, bevor er dort Ende 1933 starb. Bisher wusste man nur wenig über diese letzte Lebensphase Georges. Clotilde Schlayer berichtet genau von ihr. Fast täglich schrieb sie ihr Erleben Georges in Briefen nieder, aus denen sie nach ihrer Emigration eine Chronik des Lebens im Tessin komponierte. Dieser »Minusio-Roman« stellt dem Leser den alten Dichter in seiner Strickjacke vor Augen, er dokumentiert Alltägliches und Weltbewegendes: Georges Herrschaftswille hatte sich auf das Private zurückgezogen, die Gespräche im eng gezogenen Kreis der verbliebenen Freunde befassen sich aber auch mit den kritischen Themen der Zeit und des »Kreises«, etwa dem Nationalsozialismus und der Judenfeindschaft. 

Minusio Stefan George (1868-1933) ist einer der bedeutendsten und einflußreichsten Lyriker deutscher Sprache. Er übersetzte die großen europäischen Autoren und öffnete die deutsche Lyrik der europäischen Moderne. Der Wille, eine »Kunst für die Kunst« zu begründen und mit Werk und Leben dafür einzutreten, machte ihn bald zum Zentrum eines »Kreises« von Freunden, die mit ihm die deutsche Lyrik erneuern wollten. Dieser Kreis der »Jünger« um den »Meister« hatte einen legendären, geheimnisvollen Ruf, er wirkte noch weit in das Deutschland der Nachkriegszeit hinein.
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Die Autorin

Clotilde Schlayer (1900-2004), promovierte Hispanistin, übersetzte früh Gedichte Georges in ihre spanische Muttersprache, verbrachte dann einen Großteil seiner letzten Lebensjahre gemeinsam mit dem Dichter in Minusio bei Locarno und berichtete in täglichen Briefen aus dieser Zeit. Nach ihrer Emigration in die USA collagierte sie aus ausgewählten Passagen die Chronik dieser Tage.

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Die Herausgeber

Maik Bozza, geb. 1978, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Stefan George-Archiv.

Ute Oelmann, geb. 1949, lehrte in Bristol, Tübingen, Gießen und Stuttgart. Seit 1990 Leiterin des Stefan George-Archivs. Vorstandsmitglied der Stiftung Castrum Peregrini. Editorin bei der kritischen George-Ausgabe sowie Mitherausgeberin des George-Jahrbuchs.

Stefan George Redux

Vrijdag, 10 december, 20 uur

Met Ute Oelmann, Thomas Karlauf, Ulrich Raulff

Opperspreekstalmeester: Joachim Umlauf

Voertaal: Duits
Entrée: 7,- euro, gereduceerd 5,- euro , met GND-jaarkaart gratis.

De avond wordt georganiseerd in samenwerking met het Genootschap Nederland-Duitsland (GND).

De zevende aflevering uit onze Redux Reeks die het gedachtegoed van iconen uit het verleden in het leven en werk van de gespreksgasten belicht. Het Motto van de avond en vertrekpunt van het gesprek is `Und Herr der zukunft wer sich wandeln kann’,  uit Stefan Georges gedicht Der Krieg.

eilmeldung:

Thomas Karlauf zal helaas niet aanwezig kunnen zijn. Vanwegen winterse weersomstandigheden worden vluchten vanuit luchthaven Tegel Berlijn gecancelled. De Stefan George Redux gaat gewoon door met Ute Oelmann, Maik Bozza, Ulrich Raulff en Joachim Umlauf.

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Vrijdag, 10 december, 18.30 uur: Stefan George for beginners

Van 1951 - 2006 het logo van Castrum Peregrini. Bewerking van Jan Robert Leegte, 2009.Voorafgaand aan de Stefan George Redux biedt Ute Oelmann voor geïnteresseerden een inleiding aan in het leven en werk van deze Duitse dichter die in Nederland vrij onbekend is maar in Duitsland een revival beleeft.  Maik Bozza stelt vervolgens de recente uitgaven uit publicatiereeks Castrum Peregrini – Neue Folge voor die sinds 2008 bij Wallstein Verlag Göttingen verscheint.

Die Redux Abende bei Castrum Peregini diesmal in Zusammenarbeit mit GND versuchen das Gedankengut von Klassikern auf Ihre Relevanz in der Gegenwart zu prüfen. Nach Abenden über Spinoza, Hannah Arendt, Elias Canetti und Georg Büchner geht es nun um den deutschen Dichter Stefan George, 1968-1933. Stefan George erlebte in den letzten Jahren ein Come-back im deutschen Feuilleton und beim lesenden Publikum. Dabei hat nicht zuletzt auch die jahrelange Publikationstätigkeit von Castrum Peregrini eine Rolle >gespielt. Mit der bahnbrechenden Biographie Stefan Georges hat Thomas Karlauf (Die Entdeckung des Charisma, 2007) die Debatte neu belebt. Ute Oelmann, Leiterin des Stefan George Archivs in Stuttgart, hat in zahllosen Publikationen Leben und Werk Stefan Georges und des Georgekreises beleuchtet und besorgt die kritische Neuausgabe seiner Werke. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs und Schiller Nationalmuseums in Marbach veröffentlichte 2009 seine preisgekrönte Studie”Kreis ohne Meister. Stefan Georges Nachleben”. Seine Wirkungsgeschichte setzt an, wo die Biographie Karlaufs endet: beim Tod Stefan Georges. Die Gesprächsteilnehmer beginnen mit je einer kurzen Reflexion über das Zitat `Und Herr der zukunft wer sich wandeln kann und gehen dann unter Leitung von Joachim Umlauf, Direktor des Goetheinstituts Paris, miteinander und dem Publikum ins Gespräch.