Helikoptermoral

Am 3. September 2019 hielt Wolfgnag Schmidtbauer bei H401 einen Vortrag mit dem Titel ‘Helikoptermoral’ als Teil einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von H401, dem Goethe-Institut Niederlande und der Genootschap Nederland-Duitsland. Wir bieten Ihnen hier den Text zum Nachlesen an.

 

Helikoptermoral

Zur Sozialpsychologie schneller Urteile

Von Wolfgang Schmidbauer

Charakteristisch für die Helikoptermoral ist das schnelle, dramatische Urteil, das die klassische Gewaltenteilung völlig ignoriert: Anklage ist Schuldspruch. Der Beschuldigte verliert Stellung und Ansehen, ehe die Vorwürfe geklärt sind. Die Helikoptermoral steht für eine Art moralischer Punktlandung, die mächtig Wind macht, alles durcheinanderbläst und oft mit Getöse so schnell wieder abhebt, wie sie landete. Sie ist mit dem Terrorismus insofern verwandt, als auch sie viel Theatralisches hat und sich der Orientierung an einem stabilen Austausch, an Versöhnung und Toleranz entzieht.

Gegenüber dem von den Helikopterflügeln aufgewirbelten  Shitstorm ist der Gerichtssaal selbst für Menschen, deren Tätigkeit von der Öffentlichkeit geprägt ist, der reinste Fronturlaub. Die Medien werden mit pikanten Details und oft genug mit Auszügen aus Akten gefüttert, die vertraulich sein sollten.  So unfertig kann eine Ermittlung gar nicht sein, sie wird jemandem zugespielt und steht Stunden später im Internet.

Dadurch gerät nun wiederum das Gericht in Zugzwang. Sobald die Öffentlichkeit mit Vorverurteilungen getränkt ist, wird kaum ein Gericht wagen, ein Verfahren einzustellen. Man würde sich dem Verdacht aussetzen, mit ungleichem Maß zu messen und den Sturm der Entrüstung auf sich selbst ziehen.

Die Schere zwischen einer gerechten Strafe für Verfehlungen und einem zerstörten Leben öffnet sich immer weiter. Das Moralgeschrei übertönt jede nüchterne Frage, was denn nun wirklich geschehen ist. In Zeiten der Helikoptermoral explodiert angesichts eines ersten Verdachts das bisher gesammelte Ansehen. Die Scherben treffen die Umstehenden, ruinieren ein paar weitere Karrieren oder drohen das zu tun. Für die Schäden steht niemand grade.

Die Verwandtschaft der Helikoptermoral zu dem als „Helikoptereltern“ beschriebenen Phänomen liegt auf der Hand. Ein erstes Beispiel:

Es ist viele Jahre her. Meine älteste Tochter, eine zierliche und energische Person, war im Alter von zehn Jahren zum ersten Mal in der Münchner U-Bahn unterwegs. Eine ältere Dame beobachtete das Kind,  das stolz auf den eigenen Mut zu einer Freundin reiste. Sie sagte: „So jung und ganz allein unterwegs? Ja weißt du nicht, wie gefährlich das ist?“  Zuhause berichtete das Kind, an sich habe die Fahrt Spaß gemacht und es sei leicht gewesen, sich zurechtzufinden, aber diese Bemerkung habe sie geängstigt und verwirrt. „Was hätte ich ihr denn sagen sollen?“

Neben anderem verrät die Frage der besorgten Frau, wie leicht sich eine narzisstische Gratifikation gewinnen lässt, indem man quasi die Federchen der eigenen Weitsicht spreizt. Im Zugabteil einen erigierten Penis zu zeigen ist strafbar; der wertende, pädagogisch auftretende Exhibitionismus aber kommt nicht nur ungestraft davon, er führt auch zu einem guten Gewissen, selbst wenn die peinlichen Folgen für das Opfer nicht zu leugnen sind.

Gleichzeitig wird aus der Szene deutlich, wie die moralische Belehrung der Angstabwehr dient. Psychoanalytiker vermuten, dass auch die exhibitionistische Perversion der Abwehr von Ängsten dient, das eigene Genitale könnte nicht attraktiv genug sein und sich in der Weiblichkeit auflösen wie eine Träne im Ozean. Ähnlich überwindet die Frau, die das unternehmungslustige Kind ängstigt, ihre eigene Angst, nicht mütterlich genug zu sein, indem sie dem Kind einerseits zu nahe tritt, anderseits es mit den nun geweckten Ängsten alleine lässt.

Es geht ganz und gar nicht darum, die Moral zu tadeln. Es geht um ihren Missbrauch, um den Übereifer, die Grenzüberschreitung im Dienst narzisstischer Bedürfnisse der Eiferer. Moral kann missbraucht werden, ebenso wie eine Waffe oder Körperkraft. Sie kann der Sensationslust dienen oder dem pharisäischen Schauder angesichts der Minderwertigkeit Dritter. Dann führt sie zu dünkelhafter Besserwisserei im Privaten wie in der Politik. Sie führt dazu, dass Konflikte blutig eskalieren, weil einer Seite ein Abgrund an moralischem Versagen zugeschrieben wird, der durch Verhandlungen nicht überbrückt werden kann.

Es ist eine Eigentümlichkeit der psychoanalytischen Sozialpsychologie, individuelle und politische Aspekte zu verknüpfen. Angesichts der Helikoptermoral geht es um die Frage nach den Ursachen und den Folgen für das Individuum und für die Gesellschaft. Ein wichtiges Bindeglied ist die Orientierung der Konsumgesellschaften an Einzelereignissen, an Events, die sich besser fassen und bewerten lassen – mit dem Nachteil eines Verlustes von vorausschauendem und umfassendem Planen. Nicht nur in der Ethik, auch in Wirtschaft und Politik werden Verhältnismäßigkeit und Spätfolgen wenig beachtet. In dem Bestreben, tatkräftig, zupackend, vorausschauend zu scheinen gehen diese Werte verloren.

Eine wichtige Qualität der Helikoptermoral, welche auch die Befriedigung narzisstischer Bedürfnisse beleuchtet, ist der Sturz eines Idols. Die Entwertung einer Person, die für etwas Besseres gehalten wurde, bläht das eigene Ego. Das Opfer muss damit rechnen, dass harmlose Taten, die es längst verjährt und überwunden glaubt, plötzlich wiederentdeckt und mit großer Wucht auf sein gegenwärtiges Leben gelegt werden, wie eine der Folien, welch dem darunter durchscheinenden Bild eine ganz neue Bedeutung geben.

Wo es viel zu verdrängen und daher auch aufzudecken gibt, sind diese Stürze besonders dramatisch. Verdrängt und verleugnet wurde 1945 in Deutschland vielleicht mehr als in allen anderen Jahren und Ländern der Geschichte. Man möchte ja glauben, dass sich moralische Urteile nicht für geistigen Wettkampf eignen, wie sonst sportliche Leistungen oder die Fähigkeit, Quizfragen zu beantworten. Aber in den Kontext der Helikoptermoral gehört das Streben, sich der Überlegenheit des eigenen Urteils zu vergewissern. Und kaum etwas eignet sich besser für eine Demonstration dieser Überlegenheit, als eine moralische Instanz erst auf den Sockel zu heben, und sie dann mit Getöse herunter zu stürzen. Seht, er ist ein schlechter Mensch, ein Lügner, und er hat uns weismachen wollen, er sei etwas Besseres, ein Nobelpreisträger!

Der deutsche Schriftsteller Günther Grass ist als 17jähriger zur Waffen-SS eingezogen worden. Von ihm war bisher bekannt, er sei kurz Soldat und vorher ein vom Nationalsozialismus begeisterter Jugendlicher gewesen. Die erlebbare Differenz zwischen Wehrmacht und Waffen-SS war 1945 für einen 17jährigen minimal. Grass hatte nie behauptet, 1945 gegen die Nazis gewesen zu sein, im Gegenteil. Er betonte persönlich und beschrieb meisterhaft in der Blechtrommel, wie  Großdeutschland außen zur Verzwergung im Inneren führte.

Nun sprach Grass in einem Interview zu seiner Lebensgeschichte („Vom Häuten der Zwiebel“) von den SS-Runen an seinem Kragen und erzählte in dem Buch selbst, in welches Chaos, in welche Angst und Verwirrung ihn die Erlebnisse damals versetzt hatten, wie er unter einem Panzer lag und sich in die Hose machte. Der Bericht ist anschaulich, mit Abstand zu sich selbst und zu anderen. Was aber folgte, war ein moralischer Sturm, der vor allem um zwei Themen kreiste: Erstens: Er hat es uns zu spät gesagt! Wir hätten ein Recht gehabt, es früher zu erfahren! Weil er es so spät gesagt hat, muss es auch ein viel schlimmeres moralisches Versagen enthalten als wir bisher dachten! Zweitens: Wer bei der SS war, wird für immer ein Nazi bleiben.

Die Folie des SS-Täters wurde praktisch auf das Konterfei des Demokraten gelegt, der von nun an jedes Recht auf die ihm  zugeschriebene Rolle der „moralischen Instanz“ in Deutschland verloren habe.

Dass ein Autor bizarrer, emotionale Tiefen aufrührender Romane allein deshalb zur „moralischen Instanz“ erhoben wird, weil er berühmt ist und politisch Farbe bekennt, gehört in diesen Kontext.

Grass hat es sich nicht als Verdienst angerechnet, dass er nie auf Menschen geschossen, sondern als Ladeschütze Dienst getan hat. Aber es war, als hätte er an einem frühen Punkt seiner Biographie eine rote Fahne gehisst und einen weißen Kreis gezogen, den Landplatz für die unterschiedlichsten Helikopter mit moralischer Fracht. Wenn es dem Schriftsteller auf Dauer nicht geschadet hat – es lag auf jeden Fall nicht an einem Mangel an moralischem Getöse und strafender Energie von Seiten seiner Sittenrichter.

Die damalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, war überzeugt, es handle sich bei dem „späten Geständnis“ um einen PR-Trick zur Beförderung des Verkaufs seines neuen Buches. Der Journalist und Hitler-Biograf Joachim Fest, in Historikerkreisen wegen seiner unkritischen Haltung gegenüber Hitlers Rüstungsminister Albert Speer sehr umstritten, „verstand“ überhaupt nicht, wie sich Grass 60 Jahre lang  zum schlechten Gewissen der Nation hatte machen können, ohne zu bekennen, dass er selbst tief verstrickt war.

Der polnische Politiker Lech Walesa meinte,  Grass müsse die Ehrenbürgerschaft der Stadt Danzig ablegen. Mehrere Politiker aus den Reihen der Christdemokraten  (Wolfgang Börnsen und Philipp Mißfelder) forderten Grass auf, den Nobelpreis für Literatur zurückzugeben, als ob diese Auszeichnung für politisch korrektes Verhalten verliehen würde.

Mehrere Moralhelikopter, von Journalisten besetzt,  landeten bei der schwedischen Nobelstiftung und fragten an, ob man Grass nicht den Preis aberkennen oder ihn zur Rückgabe zwingen solle. Der Direktor der Stiftung, Michael Sohlman, verwies auf die Nobel-Statuten. Der Preis wurde noch nie zurückgenommen.

Es werden nicht Taten bewertet, nicht einmal Gesinnungen, sondern Symbole, vieldeutige Zugehörigkeiten. Mit diesen frühen Zugehörigkeiten und den sie umgebenden Symbolen sollen die moralisch Überfallenen in einer ganz bestimmten Weise umgehen, deren Mangel umso energischer festgestellt wird, je überzeugter der Urteilende von seiner Überlegenheit ist.

Ein zweites, aktuelles Beispiel.

Zwei Hollywood-Größen, Harvey Weinstein und Kevin Spacey, sind 2017 wegen sexueller Übergriffe nicht nur ins Gerede, sondern auch ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.  Wenn solchen Tätern der Prozess gemacht wird und sie nach einem Urteil die Möglichkeit verlieren, ihre Macht zu missbrauchen,  ist das nur zu begrüßen. Wenn freilich der Verdacht ausreicht, um Karrieren zu vernichten, ist das schon weniger schön. Es hat den Geschmack von Lynchjustiz, sobald Zeugnisse in den Medien ausreichen, um verwerfliches Verhalten für bewiesen zu halten und Sanktionen zu verhängen.

Vollends irrational wird die Szene, wenn jetzt gefordert wird, Spacey seine beiden Oscars „abzuerkennen“. Logisch ist es, dem dopenden Olympiasieger die Goldmedaille abzunehmen. Aber hat ein Künstler das Preisgericht betrogen, sobald er moralisch versagt?

Solche Verzerrungen haben eine Vorgeschichte. Sie sprechen dafür, dass in der Mediengesellschaft Götzen so gut geschaffen werden wie Dämonen. Das Publikum sieht den Star nicht realistisch. Er wird idealisiert.  So wird ihm eine Art Allmacht,  ein rundum perfekter Charakter zugeschrieben. Weicht er nun von diesem Ideal ab, räumen Idealisierungen ihren Platz nicht dem nüchternen Urteil über Verdienste und Fehler, Stärken und Schwächen. Es geht viel dramatischer zu. Mit einem Schlag ist alles schlecht.

Die Anbeter schämen sich jetzt der eigenen Anbetung. Sie wenden sie in ihr Gegenteil, tilgen den erlebten Makel ihres Urteils, indem sie der einst überhöhten Figur alle Vorzüge aberkennen und am liebsten vorgeben, es hätte deren preiswürdige Leistungen so wenig gegeben wie ihr eigene Verblendung.

Wenn wir dieses Drama zu Ende denken, landen wir bei einem eindimensionalen Bild der Kunst. Sie hat sich moralischen Kriterien zu unterwerfen, sie darf nicht ihre eigenen Gesetze haben. Wer mit 17 Jahren Mitglied der Waffen-SS geworden ist und das verschwiegen hat, wird keine preiswürdige Literatur schreiben, und wenn wir eine Weile von ihm gedacht haben, er hätte es doch gekonnt, dann muss er den Preis wieder zurückgeben, weil er uns angeschwindelt hat. Wenn ein Schauspieler jungen Männern an die Genitalien fasst, kann er kein guter Schauspieler sein, und wenn wir ihn doch dafür gehalten haben, nehmen wir das jetzt zurück.

Ein solcher Ansatz hält sich nicht mit historischen Einwänden auf. Sonst würde doch auffallen, wie wenig moralische Untadeligkeit und künstlerische Kreativität in Deckung gebracht werden können. Zeitgenössische Dokumente sprechen dafür, dass Benvenuto Cellini ein Totschläger und Leonardo da Vinci pädophil war. Reflektiert und ironisch hat uns Thomas Mann die unterirdische Verwandtschaft von moralischem Versagen und künstlerischer Leistung vor Augen gestellt; von Tristan bis zum Tod in Venedig und dem Doktor Faustus zieht sich dieses Thema durch seine Werke.

Wir wissen es nur allzu genau, wenn wir überhaupt etwas von solchen Dimensionen wissen wollen: Menschen sind jederzeit verführbar und durch Begabung und Ruhm ganz und gar nicht vor bösen Taten geschützt. Man kann sich fragen, warum es gegenwärtig so schwer geworden ist, sich das zu vergegenwärtigen. Womöglich wächst angesichts der Komplexizität der vernetzten Gesellschaften auch das Bedürfnis nach dem durch und durch guten Helden.

Es fällt uns schwer, zu ertragen, dass wir es nach einer Enttäuschung nicht aus der Welt schaffen können, einmal geliebt und verehrt zu haben. Das kränkt und raubt uns die Zuversicht, die Welt im Griff zu haben. Wer mit Menschen zu tun hat, die von einer Liebesbeziehung verletzt wurden, beobachtet häufig, wie alle Erinnerungen gelöscht oder umgefärbt werden, die darauf hinweisen könnten, dass eine jetzt verachtete Person früher einmal hochgeschätzt und bewundert wurde.

Diese Reaktion ist nicht nur unreif, sie ist auch gefährlich. Sie reduziert das Erleben auf unversöhnliche Pole. In der Phantasie einer totalen Ausgrenzung des Unerwünschten und Unkorrekten wurzelt bereits die nächste Welle von Beschönigung und Verleugnung. Wer von einem gefeierten, in den Himmel gehobenen Idol enttäuscht wurde, wird in der Regel nicht bescheiden und kritisch, nein, er sucht sich ein noch höher gehobenes, noch weniger in der Realität verankertes Idealbild.

Im Shitstrom, in der moralischen Lynchjustiz öffentlicher Vorurteile und Vorverurteilungen muss alles schnell gehen. Wir verlieren die zentrale Qualität guter Kunst und guter Politik: die geduldige Übung, letztlich die Freude am Üben, fernab vom Streben nach schnellem Erfolg.

Wer als Künstler die Geduld und Ausdauer aufgebracht hat, Großes zustande zu bringen, verdient Respekt. Nicht Anbetung, nicht blinde Verehrung, nicht Unterwerfung, sobald er seine Macht missbraucht. Gute Kunst ist ohne Kritik der narzisstischen Phantasie von Unfehlbarkeit gar nicht möglich. Wer sich überschätzt,  bringt die Geduld nicht auf, sein Handwerk selbstkritisch zu lernen.

Ohne narzisstische Grandiosität fehlt uns der Mut zur Selbstverwirklichung und zum schöpferischen Tun. Die Phantasie von Eigenmacht und Unwiderstehlichkeit beflügelt den Menschen – und sie bringt ihn in Gefahr. Die Grenze zwischen dem gesunden und dem pathologischen Narzissmus ist nicht leicht zu finden, so wenig wie die Grenze zwischen schmeichlerischer Unterwürfigkeit und kritischem Wohlwollen. Die Entgleisung der Großen in Hollywood ist persönliche Pathologie und Versagen der Zivilgesellschaft in einem. Wenn Stars in eine narzisstische Blase gesetzt werden, in der sie jeden Tag nur hören, wie unwiderstehlich sie sind, dann werden sie am Ende unausstehlich.

Die Stars im antiken Rom waren Feldherrn, die der Senat mit einem Triumphzug ehrte. Zu dessen Ritual gehörten nicht nur die Parade der Legionäre und der Zug der Gefangenen, sondern auch ein Sklave, der hinter dem mit Lorbeer bekränzten Sieger stand und immer nur den einen Satz sagte: Gedenke, dass du sterblich bist!

Solche Bedenken werden wir auf keiner Oskar-Verleihung finden, so wenig wie den Gedanken an eine nachträgliche Aberkennung von Triumphzügen im römischen Senat. Je mehr die Mediengesellschaft den menschlichen Narzissmus stimuliert und Gestalten wie Berlusconi und Trump nach oben spült, desto deutlicher wird doch auch, wie gefährdet wir von Rückschritten in einem geduldigen und konstruktiven Umgang mit dem menschlichen Größen- und Geltungsstreben sind. Blinde Heldenverehrung und rücksichtslose Entwertung des gefallenen Stars lenken davon ab, dass die Welt zu komplex für schnelle Lösungen ist, so sehr wir uns nach diesen sehnen mögen. Ein moralischer Narzissmus, der sich in der Entwertung des einst Gefeierten austobt, ist das gerade Gegenteil einer Moral, die unsere Gesellschaft zukunftsfähiger macht.

Es ist nicht ganz richtig, von einer Emotionalisierung in Politik und Wirtschaft zu sprechen, die sich beispielsweise in der großen Zahl von Wechselwählern ausdrücke. In allem Denken, auch im gründlichen und entsprechend langsamen spielen Emotionen eine Rolle. Gefährlich sind die schnellen, die radikalen Urteile, die plakativen Aussagen über richtig und falsch, die Haudraufreden, welche uns vorgaukeln, es sei möglich, sich ein für alle Mal vom Allzumenschlichen zu befreien.

Wir sind in einen narzisstischen Teufelskreis geraten. Je mehr die Entscheidungsträger im öffentlichen Leben durch Hyperaktivität und einander das Wort Abschneiden um Aufmerksamkeit kämpfen, desto weniger interessieren sich die Bürger noch für ihre als winzig und bedeutungslos erlebten Möglichkeiten demokratischer Teilhabe.

Die Entwicklung der Eventkultur seit dem Ende des kalten Krieges erfüllt Abwehrfunktionen, von denen in der klassischen psychoanalytischen Kulturkritik nicht die Rede sein konnte. Freud stellte sich technische “Prothesen” vor, wie die Eisenbahn, das Flugzeug, das Telefon. Aber emotionale Prothesen, wie sie die Kulturindustrie liefert, haben sich erst nach seinem Tod zu ihrer heutigen Erlebnisdominanz entwickelt.

Wenn wir Freuds Bild vom „Prothesengott“ weiterdenken, kommen wir zum Event als Ware und zur Ware als Event. Die Entwicklung ist in zwei Richtungen gegangen: in die Software der Kulturindustrie, der Soaps, der medialen Ereignisse, die – wie Star Wars – die unterschiedlichsten Warenwelten vom Spielzeug bis zur Halloween-Maske prägen und so das Gesamtkunstwerk Event schaffen.

Die zweite Richtung betrifft die Prothesen selbst. Sie sind heute weit mehr als Prothesen, sie sind ein zweites Leben. Die Konsumgüter tendieren dazu, Menschen zu ihrem Anhängsel zu machen, zu einem Problemfaktor, der als Autofahrer zu langsam ist, um die Stärke seines Motors und die Intelligenz seines Bordcomputers zu beherrschen, als Bildschirmarbeiter zu beschränkt, um die technischen Weiten seines Systems zu erfassen, als Handyeigner zu blind, um anders als ein Maulwurf auf gebahnten Gängen durch die Vielfalt und den Reichtum an Funktionen und Apps zu laufen.

Die Person eines „Führers“, die Freud noch als Antidepressivum und Werkzeug manischer Gleichschaltung der menschlichen Masse interpretiert hat, löst sich in der Eventkultur auf. An ihre Stelle treten einzelne Warenereignisse oder Ereigniswaren, die sehr viel mächtiger und einflussreicher, aber in ihren Einflussmöglichkeiten auch schwerer voraussagbar sind. Davon lebt die neue Berufsklasse des Medienberaters, ohne den sich viele Vorstandsvorsitzende und Politiker ihre Tätigkeit nicht mehr vorstellen können. Diese Berater sorgen dafür, dass die heutigen „Führer“ sich selbst zu einer Kette von Ereignissen stilisieren und so ihre Popularität erhalten.

Nicht die Menschen gestalten die Ereignisse, die Ereignisse reißen die Mächtigen in ihren Sog, spülen sie nach oben oder verschlingen sie, wie den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff.  Medien, Mediengestalter und die Medien beherrschende Gestalten greifen wie Zahnräder ineinander. Es ist nicht mehr erkennbar, wer jetzt was wann bewegt.

Wenn wir die Eventkultur als Dienerin einer manischen Abwehr identifizieren – was wird abgewehrt?

 

1. Sinnlosigkeit

Die traditionellen Antworten auf diese Frage haben sich mit dem Glauben an einen Schöpfer erledigt. Aber die Sinnfrage ist nach wie vor von vielen Menschen emotional besetzt. Sie beruht zum Teil auf einer Extrapolation, welche dem Menschen durch seinen reflexiven Geist möglich ist. Vieles, was ich tue, geschieht in der Absicht, ein Ziel zu erreichen. Da muss doch das Ganze meines Erlebens zielgerichtet, sinnhaft sein!

Freud hat die Frage, ob das menschliche Leben einen Sinn habe, als unzulässig abgewehrt – schließlich frage niemand nach dem Sinn des Lebens der Tiere. Religion trägt viele Menschen emotional nicht mehr,  sie schützt wenig vor Gefühlen der Sinnlosigkeit. Der Event hat den Vorzug, dass er den Mangel an diesem langfristigen Sinn des Lebens durch Intensität ersetzt. So lange ich an dem Ereignis teilhabe, löst sich die Sinnfrage auf.

 

2. Wertunsicherheit

Dominante Inszenierungen der Eventkultur drehen sich um Wettbewerbe. Wer gewinnt, beweist seinen Wert. In der Eventwelt werden Wettbewerbe inszeniert und aufgebläht: nicht ein (Pseudo)Experte bewertet Anfänger, die etwas werden wollen; “Deutschland” sucht den “Superstar”. Die Zuschauer können sich durch Händeklatschen oder Telefonanrufe in die Rolle der Jury setzten, Sieger bestimmen und Unterlegene. Wer andere bewertet, schützt sich vor eigenen Ängsten vor Wertlosigkeit.

 

3. Exhibitionistische Frustration

Die Leitkultur des 19. Jahrhunderts kam aus England und betonte, protestantisch-puritanisch gefärbt, die Tugenden des Understatement. In Preußen hieß es “mehr sein als scheinen”. Einer der ersten, der mit diesem Tabu brach war der Boxer Cassius Clay. Sein Slogan “ich bin der Größte” sicherte ihm Aufmerksamkeit und hämische Kritik in einem. Die Häme ist verstummt, die Aufmerksamkeit geblieben, der Boxer wurde zum Modell des eventorientierten Sportlers.

Immer übersteigt die Zahl derer, die nach dem Ruhm haschen, die Zahl derer, die tatsächlich zu ihm vordringen. Ein Beleg sind die vielen Kopien, die jede reale und selbst virtuelle Figur produziert, welche den begehrten Glanz gewonnen hat: Elvis Presley oder Marilyn Monroe, Harry Potter oder Luke Skywalker.

 

4.Unübersichtlichkeit

In der globalisierten Gesellschaft dominieren Unübersichtlichkeit und mit ihr Ängste, sich in komplexen Zusammenhängen zu irren, sich täuschen zu lassen, Fehler zu machen. Die Eventkultur bietet eine Ersatzbefriedigung, welche diese Ängste abwehrt, indem sie “Durchblick” und “Kontrolle” über das aktuelle Ereignis verspricht.

Die meisten Schlagzeilen der Boulevardpresse erzeugen “menschliche” Events, die jeder verstehen und bewerten kann. Typisch für die Eventkultur ist, dass kein Massenmedium auf den Event verzichten wird. So gewinnt er seine unentrinnbare Qualität.

 

5. Monotonie

Der Event wehrt die Monotonie ab, welche durch Arbeitsanforderungen entsteht, in denen immer das Gleiche erledigt werden soll. Im Jahresablauf verwurzelte Ereignisse werden zu Events gesteigert: Der Weihnachtsmarkt, das Silvesterfeuerwerk, der Fasching/Karneval. Neue Bräuche werden importiert, z.B. Halloween.

Als meine Älteste 1987 Abitur feierte, saßen wir in Straßenklamotten in der Turnhalle an Tischen, es gab Brezeln und Bier, das Schulorchester spielte, die Zeugnisse wurden formlos ausgehändigt. Als 2002 meine Jüngste dran war, trug sie ein ausgeschnittenes schwarzes  Kleid, die Räume waren angemietet, es kostete Eintritt, es gab Champagner, die Zeugnisverteilung war mit dramatischer Musik untermalt und um eine Darbietung im Stil einer Oscar-Verleihung bereichert, in der jeweils drei Anwärterinnen oder Anwärter für Titel wie “die süßeste Maus” oder “das Mädchen mit den schwärzesten Augenringen” nominiert waren und dann die Gewinnerin ausgerufen wurde.

 

6. Angst

Eine wesentliche Qualität des Events ist, dass er in vielen Beteiligten gleiche Gefühle weckt und sie daher von Phantasien der Vereinsamung und Vereinzelung befreit. Der Event ist totalitär und flüchtig zugleich: totalitär, weil er alle Sinne beansprucht, flüchtig, weil er alsbald dem nächsten Event seinen Platz überlassen muss und sich sozusagen durch die eigene Über-Präsenz selbst abnützt. So tritt der Event an die Stelle des idealisierten Führers, der die Massen zusammenschweißt.

Die Analyse der Eventkultur zeigt, wie tief die Antriebe zur Helikoptermoral in der globalisierten Unübersichtlichkeit wurzeln. Das alte Motto von leben und leben lassen gerät unter den Druck, dass sich alle um ein einziges Ereignis kümmern müssen, dessen Lösbarkeit zum Symbol für das Ganze wird, wo noch Siege möglich sind oder wenigstens ein Ringen um den Sieg in ein vorläufiges Unentschieden führt.

Die Helikoptermoral entlastet kurzfristig und belastet auf lange Sicht, weil viel Energie für Verleugnungen vergeudet wird. Sie erhebt sich über den Kompromiss, über die Suche nach dem kleineren Übel, über die Toleranz für Widersprüche und die Bereitschaft zu verzeihen, was nun einmal nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann.

Im Erleben des Kindes spaltet sich früh das Mutterbild: es gibt die gute, nähernde, bestätigende Mutter, und die böse, geizige, strafende. Entsprechend zweigeteilt sind Wahrnehmung und Weltentwurf: es gibt richtig und falsch, Goldmarie und Pechmarie, Idylle und Schauder.

Ähnlich dem Faschismus und dem religiösen Fundamantalismus fügt sich auch die Helikoptermoral in eine Reihe von Erscheinungen, die etwas wie eine Dialektik der Moderne erschließen: je komplexer die Welterfahrung, je zahlreicher die Lebensalternativen, je schwieriger die Orientierung in Wirtschaft und Politik, desto größer auch die Sehnsucht nach einfachen Lösungen, nach dem Steuergesetz auf dem Bierdeckel und der Scharia.

 

Die Abschaffung der Tragödie

Die Selbstmord-Attentate auf das World Trade Center haben die zivilisierte Welt erschüttert.  Es erinnert an Motive antiker Tragödien, dass gerade der Versuch, solchen Gefahren zu begegnen, am 24. März 2015 in eine neue Tragödie geführt hat. Die  sichere Tür, die nur von innen freigegeben werden kann, ermöglichte es einem kranken Copiloten, in tödlicher Ruhe auf eine Felswand zu rasen. Der hilflose Pilot konnte nichts tun.

Wer in den aufgeregten Tagen nach dem ersten Verdacht die Kommentare studierte, entdeckte typische Muster der Helikoptermoral: Absolutes Unverständnis, Larmoyanz über die Rätsel der Seele, Anklage gegen die Grausamkeit eines Täters, der – statt sich in einem Winkel alleine umzubringen – hundertfünfzig Unschuldige mit in den Tod nimmt. Auf der Pegida-Website überboten sich Kommentatoren in der Überzeugung, der Täter sei entweder verrückt oder ein islamischer Konvertit, gefolgt von höhnischer Zustimmung: Das mache doch keinen Unterschied, sei ohnehin ein und dasselbe.

In kaum einem Beruf, ausgenommen vielleicht die Chirurgen, werden seelische Probleme und Gefahren für die Arbeitsfähigkeit, wie der Konsum von Psychopharmaka oder Alkohol, so energisch verleugnet wie unter Piloten. Fliegen ist für den Menschen ein Traum. Wer ihn sich beruflich erfüllen kann, festigt in der Regel eine professionelle Haltung gegenüber narzisstischen Verführungen. Aber der erreichte Gleichgewicht ist prekär. Auch wenn es meistens gelingt, den Kindertraum vom Fliegen in eine berufliche Rolle umzuwandeln: Diese Transformation ist weder einfach noch stabil.

Der Pilot fühlt sich auf einer emotionalen Ebene eins mit seinem Flugzeug. Er hat erlebt, wie ihn sein Beruf aufwertet. Umso schlimmer ist für narzisstisch bedürftige Menschen die Phantasie, ein Versager zu sein. Die Angst vor Fluguntauglichkeit kann eine verhängnisvolle Phantasie der kalten Rache am eigenen Ich und an seinen Prothesen inszenieren. So banal es klingt, so grausam die Folgen sind: der 27jährige Copilot hat vermutlich in den letzten fünf Minuten seines Lebens nur an sich gedacht.

Unserer Moderne ist die Tragödie abhanden gekommen. Das tragische Ereignis, das niemand voraussehen und verhindern kann, weckt nicht Ehrfurcht, Trauer und das Gefühl, selbst davon gekommen zu sein. Es weckt die hektische Suche nach einem Fehler und nach einem Schuldigen. Wenn wir den Schuldigen finden, ihn bestrafen, ihn energisch genug aus dem Spiel nehmen – „einsperren, und zwar für immer!“ – können wir den Wahn festigen, es gäbe eine von Tragödien befreite Welt.

Der depressive Pilot, der den tödlichen Flug programmiert, ist eine tragische Figur, ein absoluter Einzelgänger und Einzeltäter, der nicht nur sich selbst seinem grandiosen Traum opfert, sondern seine Pflicht, die ihm anvertrauten Passagiere sicher ans Ziel zu bringen, in ihr mörderisches Gegenteil verkehrt. Aber sogleich wird der Ruf laut, alle Piloten auf Depressionen zu untersuchen und für sie das Ärztegeheimnis aufzuheben.

Die Pointe ist, dass im Versuch, den Terroristen zu blockieren, der Pilot mehr Macht gewinnt, als ihm zuträglich ist. Das gilt im Detail wie in der Politik: die Terrorismus-Abwehr hat seit dem Angriff auf die Twin Towers weit mehr Unschuldige das Leben gekostet als die Attacke selbst.

Kant hat gegen einfache moralische Lösungen die schöne Metapher vom krummen Holz entwickelt, aus dem nichts Gerades gezimmert werden könne.[1] Das war der Gedanke einer vorindustriellen Welt; Kants gründliches Denken mit seinen wenigen Grundsätzen ist ein Gegenmodell zur Helikoptermoral von heute. Aber die Bedingungen haben sich extrem verändert. Kants Metapher hat eine solide, handwerkliche Qualität. Er hat die Schiffsbauer in Königsberg beobachtet. Sie ernteten die Holz in Eichenwäldern, in denen Bäume zu krummem Wachstum gezwungen wurden, um Spanten für den Rumpf eines Schiffes zu gewinnen.

Seit die Welt der Dinge sich in atemberaubendem Tempo erweitert und verändert, haben wir den handwerklichen Umgang mit den moralischen Fragen (und letztlich auch mit der menschlichen Belastbarkeit) verloren. Wir sind nicht Prothesengötter, sondern Prothesensklaven; die Prothesen sind nicht nur stärker, sondern vor allem auch schneller als wir, und deshalb können wir nicht mehr Schritt halten mit ihnen. Und wenn wir es versuchen, werden unsere Urteile hastig und unsere Gegenmaßnahmen richten mehr Schaden an als das tragische Ereignis selbst.

Hier wird die narzisstische Motivation hinter der Helikoptermoral besonders deutlich. Indem die tragische Qualität des menschlichen Lebens geleugnet wird, hypertrophiert die moralische Erregung zu hektischen Forderungen an „Verantwortliche“. Wer auf dem Weg stolpert und sich den Knöchel bricht, denkt nicht mehr über sein Pech oder sein Ungeschick nach, sondern sucht nach einem Schuldigen, von dem er Wiedergutmachung seines Schadens einklagen kann.

Es wird nicht gemeinsam über den Schatten getrauert, den die Hybris des Menschen wirft und in dem so viele Gefahren gedeihen – es wird nach Regeln und Konstruktionen gesucht, die diese Gefahr beseitigen und damit neue Gefahren schaffen.

Der Helikoptermoral entspricht ein Phänomen, das im angelsächsischen Sprachraum Hindsight genannt wird, symmetrisch zur Voraussicht oder Vorausschau (Foresight), die es auch im Deutschen gibt.

Wer aus der Hindsight doziert, macht sich des billigen geistigen Triumphes verdächtig. Dennoch ist diese Argumentation in der Helikoptermoral höchst beliebt. Sie fördert Denkweisen, von denen die Konsumenten kaum genug kriegen können: Beweise der eigenen geistigen Überlegenheit gegenüber den Verantwortlichen, die einen Fehler gemacht haben und nun dumm dastehen – es hätte doch jeder sehen können, dass das nicht so ausgehen würde wie geplant.

Das Symposion narzisstischer Triumphe, zu dem Besserwissen und Medien laden, hat seinen Preis. Es macht ja nicht reifer, über die Unreife anderer zu triumphieren, es macht ängstlicher,  abhängiger. Mehr Regeln, mehr Kontrolle und strengere Gesetze sollen verhindern, dass sich eine Katastrophe wiederholt. Als ob es an einem Mangel an moralischer Rhetorik und Werte-Posaunen  liegen würde, wenn Staaten scheitern und Revolutionen vor die Hunde gehen.

Die Helikoptermoral verspricht, wir könnten uns gleichzeitig überlegen fühlen und in eine bessere Zukunft steuern. Doch die Wahrheit rudert in die Gegenrichtung. Je mehr moralischer Dünkel und plakative Überreaktion, desto mehr wird das Übel wachsen. Denn die proklamierten Gegenmaßnahmen beruhen nicht auf Einsicht in die eigenen Anteile an ihm oder die tragischen Qualitäten der Situation, sondern auf deren Leugnung.

[1] Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden („Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“).

 

For an English translation of Wolfgang Schmidbauer’s lecture please click here.